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Ökumenische Begegnung von Bischöfen und Kirchenleitungen

Ende Mai trafen sich auf Einladung einiger Gemeinschaften, die im Netzwerk „Miteinander für Europa“ verbunden sind, Vertreter der EKD und der römisch- katholischen Kirche sowie Verantwortungsträger anderer Kirchen in der katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim.

 

Erzbischof Robert Zollitsch beim Eröffnungsreferat

Gemeinschaften und Kirchenvertreter im Gespräch: v.li.: Renata Simon (Fokolare), Weihbischof Renz (Stuttgart), Metropolit Serafim (Nürnberg), Sr. Anna Maria aus der Wiesche (Christusbruderschaft Selbitz)

Vertreter von Bewegungen, Gemeinschaften und Verantwortliche verschiedener Kirchen

Münchens Landesbischof Bedford-Strohm (re.) und Renata Simon (li.)

EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider, Erzbischof Robert Zollitsch, Bischof Gerhard Feige und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ermutigten durch ihre Beiträge den offenen und intensiven Austausch zu Fragen der Ökumene, wie sie gerade auch im Blick auf den Jahrestag des 2. Vatikanischen Konzils 2015 und des Reformationsjubiläums 2017 von Bedeutung sind. Elemente auf diesem Weg sind: Die Rückbesinnung auf Christus als gemeinsame Mitte; die Aufarbeitung der Geschichte auf regionaler und nationaler Ebene; das Setzen von Zeichen der Versöhnung und die Sensibilisierung für die Befindlichkeiten der anderen Kirchen. So wird deutlich, dass Ökumene kein Selbstzweck, sondern ein Zeichen der Hoffnung für ein zunehmend säkularisiertes Umfeld ist.

Neben den Beratungen gab es auch Momente der Stille, des Gebetes und der gemeinsamen Betrachtung. Das Bild der Zuneigung von Herz und Ohr brachte den besonderen geschwisterlichen Charakter dieser Begegnung zum Ausdruck.

Gerhard Proß, Sprecher des Netzwerkes "Miteinander für Europa" in Deutschland, zog am Ende positive Bilanz: "Wir können nur darüber staunen, wie dieser Tag von einer Atmosphäre des Miteinanders und des gemeinsamen Bemühens um die Einheit geprägt war. Alle Anwesenden brachten bereits bei ihrem Eingangsstatement ihr persönliches Engagement und ihre reichhaltige Erfahrung auf dem ökumenischen Weg zum Ausdruck. Und wir konnten genau das tun, was wir als unseren Auftrag sehen: Einen Raum des Miteinanders und der Begegnung eröffnen, in dem Unsicherheiten weichen, Vertrauen und der Mut zum Miteinander wachsen können."

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Robert Zollitsch zeigte sich in einem anschließenden Interview ebenfalls äußerst zufrieden über die Begegnung. Die lebendige Beziehung unter den Gemeinschaften sei spürbar gewesen: „Sie haben uns vom Bündnis der Liebe erzählt, das sie bei einer ihrer ersten Begegnungen geschlossen haben. Und man spürte, dass diese Liebe unter ihnen lebendig ist, dass das Bündnis auch heute ihre Beziehungen prägt“.

Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm berichtete im Anschluss auf seiner Facebook-Seite kurz von der Begegnung und wünscht sich für die Zukunft: "Wir könnten 2017 die Erneuerung der Kirche feiern, und zwar gemeinsam, denn auch die katholische Kirche hat sich im Gefolge der Reformation erneuert. Und wir könnten als Zielbestimmung bekräftigen, dass wir aus den Fehlern der konfessionellen Spaltungen gelernt haben und jetzt auf dem Weg zu einer ökumenisch orientierten authentischen öffentlichen Kirche sind, einer Kirche also, die geistlich gegründet ist und gerade dadurch besondere Orientierungskraft für die Welt entfaltet, dass sie in ihren unterschiedlichen konfessionellen Ausprägungen um Christus herum versammelt ist und dadurch an einem Strang zu ziehen vermag".

 

Eröffnungs-Referat von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz

 

Referat von Bischof Dr. Gerhard Feige, Ökumenebeauftragter der deutschen Bischofskonferenz