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Trägerkreistreffen 2021 von Miteinander für Europa „hybrid“ aus Rom

Das Treffen des internationalen Trägerkreises von "Miteinander für Europa" (MfE) fand am Samstag, 6. November 2021, in Rom und hybrid als ZOOM-Konferenz im Internet statt. Thema des Treffens: "Polarisierung - Versöhnung - versöhnte Vielfalt". Etwa 150 Verantwortliche aus Gemeinschaften und Bewegungen haben sich mit den in Castel Gandolfo vor Ort versammelten 16 Mitgliedern des internationalen Leitungsteams verbunden.

Polarisierung - Versöhnung - versöhnte Vielfalt

Das Trägerkreistreffen 2021 von Miteinander für Europa „hybrid“ aus Rom

 

 

Internationales Trägerkreistreffen von Miteinander für Europa in Castel Gandolfo, Rom  (Foto: Thomas Klann)
Internationales Trägerkreistreffen von Miteinander für Europa in Castel Gandolfo, Rom (Foto: Thomas Klann)
Ilona Toth (Foto: Thomas Klann)
Ilona Toth (Foto: Thomas Klann)
Gérard Testard (Foto: Thomas Klann)
Gérard Testard (Foto: Thomas Klann)
Gerhard Pross (Foto: Thomas Klann)
Gerhard Pross (Foto: Thomas Klann)
Margaret Karram (Foto: Thomas Klann)
Margaret Karram (Foto: Thomas Klann)
Pater Heinrich Walter (Foto: Thomas Klann)
Pater Heinrich Walter (Foto: Thomas Klann)
Walter Kriechbaum (Foto: Thomas Klann)
Walter Kriechbaum (Foto: Thomas Klann)
Thomas Römer (Foto: Thomas Klann)
Thomas Römer (Foto: Thomas Klann)
François Delooz (Foto: Thomas Klann)
François Delooz (Foto: Thomas Klann)
Diego Goller (Foto: Thomas Klann)
Diego Goller (Foto: Thomas Klann)
Johannes Fichtenbauer (Foto: Thomas Klann)
Johannes Fichtenbauer (Foto: Thomas Klann)
 
 

Beatriz Lauenroth. „In Zeiten der Polarisierung erlaubt sich der Geist Gottes ein Miteinander,“ so Gerhard Proß, CVJM Esslingen, derzeitiger Moderator von „Miteinander für Europa“ (MfE), am 6.11. zu Beginn des Online-Trägerkreistreffens 2021. Pandemie, Umweltkrise und Flüchtlingsfrage haben auf drastische Weise unsere „Sättigungskrise in eine Sehnsuchtskrise“ verwandelt. Walter Kriechbaum vom CVJM München erklärt dazu: „Aber als „Miteinander für Europa“ ist uns ein wertvoller Schatz anvertraut.“ Das seien, so Kriechbaum, die Begegnung, das gegenseitige Zuhören und Verstehen, das Brücken bauen, die Versöhnung suchen und somit ein Leben in versöhnter Vielfalt wagen.

Genau dies geschah am ersten Novembersamstag 2021 in Castel Gandolfo/Rom im Internationalen Zentrum der Fokolar-Bewegung. 16 Mitglieder des Leitungskomitees (Comunità Sant’Egidio, CVJM Deutschland, Efesia Frankreich, ENC Austria, Focolare, Schönstatt, Syndesmos) in Präsenz und über 150 Zuschaltungen über Zoom waren dabei. Das internationale Netzwerk christlicher Bewegungen organisierte auch dieses Jahr einen Tag des Austausches über den gemeinsamen konkreten Einsatz für ein christliche(re)s Europa.

Am Tag zuvor hatten sich Hauptverantwortliche der beteiligten Bewegungen und das Leitungsteam intensiv über die Gestaltung von „Miteinander für Europa“ im Heute und Morgen ausgetauscht. „Hier berühren sich unsere Charismen. Es ist eine Weggemeinschaft, die mitten im Europa der Fliehkräfte zum gelebten Zeichen der Einheit wird“ kommentierte eine Teilnehmerin.  

Zwei wichtige Impulse

Am Vormittag des 6.11. standen die Beiträge von Gerhard Proß und Margaret Karram, der neuen Präsidentin der Fokolar-Bewegung, im Mittelpunkt. In seinem Vortrag „Der prophetische Auftrag von „Miteinander“ zeigte Proß eindringlich die Risse auf, die durch Europa gehen und lud dazu ein, Hoffnungsträger zu werden. Und weiter: „Mitten in den Umbrüchen und der Sehnsuchtskrise unserer Zeit dürfen wir die unverbrüchliche Hoffnung des Evangeliums leben und Boten Gottes sein, der uns auch in dieser Zeit „Hoffnung und Zukunft geben will“ (Jer 29,11).

In ihrem Beitrag „Eine Botschaft der Versöhnung inmitten der Polarisierung“ ermutigte Karram die Teilnehmer zu versöhnter Verschiedenheit und so Apostel des Dialogs zu sein.  Dabei würden die Unterschiede nicht ignoriert, sondern anerkannt. „Und sich mit Wertschätzung auf andere kulturelle Horizonte, Denkweisen, Gewohnheiten und Paradigmen einzulassen, desorientiert nicht, sondern bereichert.“ Karram ermutigte die Teilnehmer, den Schmerz nicht zu fürchten. „Gott ist hier am Werk. Habt Mut, die Kultur des Miteinander auszubauen und habt auch den Mut dazu, etwas Neues zu riskieren!“ Durch eigene Lebenserfahrungen unterstrich sie die unbedingte Notwendigkeit des Vergebens auf dem Weg zum Frieden.

Nationale Komitees

Die nationalen Komitees, lokale und nationale Arbeitskreise des MfE, illustrierten in ihren Beiträgen aus zehn Ländern ihr dynamisches „Miteinander“ in Ost- und Westeuropa. Einige Beispiele: von Österreich aus verbanden sich online am 9. Mai, dem Europatag, ca. 300 Personen aus acht Ländern zu einem zweistündigen Dialog. Das Gespräch führte über kulturelle und politische Verschiedenheiten hin zum tieferen Verstehen des Anderen. In der Tschechischen Republik gingen Mitglieder des MfE als Zeichen der Versöhnung gemeinsam zum Weißen Berg bei Prag. Hier hatten sich vor 400 Jahren, im Dreißigjährigen Krieg, Katholiken und Protestanten bekriegt. In Slowenien organisieren sich junge Journalisten aus verschiedenen christlichen Bewegungen in der Initiative ACTIVATOR. In Zeiten von Polarisierung auch in der Medienwelt verbreiten sie die Haltung eines respektvollen Dialogs. In Serbien engagiert sich eine Gruppe, um im „Miteinander“ von Bewegungen länderübergreifend Flüchtlinge auf ihrem langen Weg in ein neues Leben zu begleiten.

Abendgebet

Der Tag fand seinen feierlichen Abschluss in einem Abendgebet mit dem Bündnis der gegenseitigen Liebe. Hierbei versprachen die Anwesenden erneut, die Basis ihrer Zusammengehörigkeit, das Neue Gebot, zu leben. „Liebt einander wie ich Euch geliebt habe“ (Joh 13, 34-35).

Zukunft

  • Vom 10.-12.11.2022 laden die Kommissionen des MfE in Portugal zum Treffen des Trägerkreises in ihr Land ein. “Wir wollen uns noch besser kennen- und verstehen lernen, auch auf kultureller, politischer und künstlerischer Ebene. Und dazu brauchen wir Begegnung.“
  • 2023 Der römisch-katholische Bischof Jòzef Pál von Timisoara, Rumänien, lädt MfE in seine Stadt ein, die 2023 Kulturhauptstadt Europas sein wird. „In meiner Diözese sprechen wir sieben verschiedene Sprachen. So sind wir bereits ein "kleines Europa“ und können uns im Kontakt mit MfE sicherlich gegenseitig bereichern.“

Fotos: Thomas Klann