Zum Netzwerk Miteinander für Europa sei er schon ganz am Beginn gestoßen. „Ende der 90ger Jahre bin ich beim Treffen von Verantwortlichen (TvV) gewesen. Als der Wunsch laut wurde, unsere Bewegung im Miteinander für Europa zu verankern, meldete ich mich freiwillig“, so Guttenberger. „Es ist mir ein großes Anliegen und Teil meiner Berufung, mich einzusetzen für die Einheit des Leibes Christi.“
Michael Guttenberger stellt beim virtuellen Wohnzimmer Vineyard vor
Nach einer mehr biographischen Frage, bei der Guttenberger zunächst davon Zeugnis gab, mit 17 Jahren ähnlich wie Paulus ein Jesuserlebnis gehabt zu haben, und sich als Mitglied im Leitungsteam von Vineyard München vorstellte, ermöglichte es die zweite Frage dem Theologen darüber zu sprechen, dass Vineyard für den Versuch stehe, einzuüben, wie Menschen auf Gott hören und herausfinden können, was er von ihnen möchte: „Mit einem Ohr den Menschen zu hören, das andere Ohr für Gott offen halten.“ Manchmal, so Guttenberger, „spürt man Gott durch inneren Frieden, manchmal durch innere Unruhe.“
Vineyard (= Weinberg) sei stark auf Hauskreisen aufgebaut. Die Form der Gemeinden sei weltweit nicht einheitlich, aber ein gemeinsames Ziel sei es immer: Gemeinschaft im Glauben schaffen. Der Ursprung der Bewegung liege in den 80ger Jahren in Kalifornien. Viele Hippies, die zum Glauben gekommen seien, hätten den Versuch gemacht in schon bestehenden Gemeinden mitzumachen. Das sei vielfach fehlgeschlagen, weshalb es zu eigenständigen Gemeindegründungen gekommen sei. Musik habe eine wichtige Rolle gespielt. Damals sei es etwas Besonders gewesen, das Herzensgebet zu vertonen und mit einer Band zu begleiten. Heute würden viele der Lieder in evangelischen und freikirchlichen Kirchen gesungen.
Das Kernanliegen von Vineyard sei es, den Glauben an Jesus erlebbar zu machen und Menschen in Beziehung mit Jesus zu bringen, besonders Kranke, Menschen mit seelischen Verletzungen, Arme und Menschen, die am Rand leben. „Unser Anliegen ist das soziale Engagement, wir haben ein eigenes Sozialzentrum gegründet, kümmern uns um Obdachlose und verantworten das Projekt ‚Die Tafel‘.“
Austausch in Kleingruppen
Nach dem Interview fand ein Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Abends in zufällig zusammengewürfelten Gesprächsgruppen statt. Mit der Frage gab der Gesprächsgast mit auf den Weg: „Worin besteht der Auftrag Jesu an uns Christen heute aus dem Blick eurer Gemeinschaften und wie versucht ihr diesen Auftrag konkret umzusetzen?“ Die 25 Minuten Gespräch zu dieser Thematik führte in den Gruppen zu einem lebendigen Austausch.
Hinweis
- Das nächste virtuelle Wohnzimmer wird am 8. Juli 2021 stattfinden. Interviewpartner wird Bruno Heinz von der Miteinander für Europa - Regionalgruppe Landau sein.
(H. Brehm)